Behandlung von Neurodermitis mit der Lichtimpfung
(UV-freie Lichttherapie)
Für die Betroffenen ist die Erkrankung an Neurodermitis quälend, denn ihre Haut juckt oft unerträglich, schuppt und entzündet sich, besonders wenn an den befallenen Partien gekratzt wird.
Bisher wurde die Krankheit meist durch medikamentöse Behandlung und intensive Bestrahlung mit UV-Licht behandelt. Diese Behandlungen verschaffen allerdings nur Linderung, ganz zum Verschwinden bringen sie das Leiden in den seltensten Fällen.
Die Bestrahlungstherapie mit Licht scheint nun eine dauerhafte Besserung der Beschwerden zu erreichen. Mit Licht werden Hautkrankheiten schon lange behandelt, allerdings handelt es sich um eine Behandlungstherapie, in der nicht mit ultraviolettem Licht behandelt wird und somit UV-frei sind. Es handelt sich dabei um die Therapie mit einer laserähnlichen Lichtquelle, die vorwiegend zwischen 400 und 500 nm, also im blauen Spektalbereich strahlt. Verwendet werden dort unschädliches, sichtbares Licht, ohne UV-Strahlen, dafür mit erheblich verstärkten blauen Tönen. Den Patienten tut die Therapie nicht weh, nur ein leichtes Kribbeln und ein Wärmegefühl stellen sich ein. Bei der Bestrahlungstherapie werden die, vom Körper zu viel produzierten Entzündungszellen, bestrahlt und vernichtet. Die Zellen zerlegen sich in ihre Bestandteile und verlieren ihre Entzündungsaktivität. Gesunde Zellen werden nicht durch die spezielle Lichtstrahlung geschädigt, mehr noch, die zerstörten Entzündungszellen regen den Körper zu einer Immunreaktion an. Wie bei einer Impfung wird das Abwehrsystem sozusagen erzogen und regelt die Entzündung herunter.
Mit der Lichtimpfung kann der ganze Körper behandelt werden, aber auch einzelne Gliedmaßen wie Hand oder Fuß lassen sich bestrahlen.
Die Häufigkeit der erforderlichen Behandlungen richtet sich nach dem Ausmaß der befallenen Hautflächen sowie nach der Dauer der bestehenden Erkrankung. Die Therapie sieht etwa innerhalb eines Monats zwölf Bestrahlungen an befallenen Hautpartien vor, eine Bestrahlung dauert etwa 30 Minuten. Durch die Bestrahlung mindert sich sehr schnell der Juckreiz und bereits nach zwei Wochen zeigt sich eine sichtbare Besserung des Krankheitsbildes.
Viele Neurodermitis-Erkrankte können an diese Methode die Hoffnung knüpfen, ihr Leiden ohne schädlichen Nebenwirkungen langfristig loszuwerden. Als großer Vorteil der Lichtimpfung kann sowohl die krebserzeugende UV-Bestrahlung, die Behandlung mit Kortisonpräparaten und die Behandlung mit kortisonfreien Salben vermieden werden. Die Lichtimpfung hat nicht die von der Behandlung mit Kortison, UV oder den topischen Immunmodulatoren bekannten unerwüschten Wirkungen. Auch für die Behandlung von Kindern ist das Verfahren besonders gut geeignet.