Symptome der Neurodermitis
Symptome und Beschwerden der Neurodermitis
Neurodermitis tritt oft das erste Mal bei Kleinkindern auf, aber auch Jugendliche und Erwachsene können noch an dieser Hautkrankheit erkranken ohne zuvor unter Ekzemen gelitten zu haben. Bei Säuglingen kann das Auftreten von Milchschorf ein frühes Symptom einer Neurodermitis sein. Jedoch erkranken nicht alle Kinder mit Milchschorf später an Neurodermitis.
Nach unterschiedlichen Angaben ist die Bereitschaft, eine atopische Dermatitis zu entwickeln, bei 5-20 % der Kinder und 1-3 % der Erwachsenen vorhanden. Bei 60 % der Patienten tritt die Erkrankung im ersten Lebensjahr auf. Bei den meisten betroffenen Kindern vermindern sich die Symptome mit dem Älterwerden und verschwinden mit Beginn der Pubertät. Von den ursprünglich Betroffenen sind im Erwachsenenalter etwa 70 % beschwerdefrei. Die Neurodermitis wird immer häufiger beobachtet.
Die Symptome der Krankheit äußern sich bei jedem Betroffenen in unterschiedlicher Ausprägung und an verschiedenen Stellen. Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf - häufig ohne direkt erkennbaren Grund. Genauso häufig enden sie, ohne dass man einen direkten Auslöser oder eine bestimmte Behandlung hierfür erkennen kann. Hierdurch entsteht oft eine große Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode.
Neurodermitiker besitzen eine sehr trockene, besonders empfindliche Haut, die häufig rissig und schuppig ist. Der Grund dafür ist eine gestörte Barrierefunktion der Haut, die durch einen verminderten Fett- und Wasseranteil verursacht wird. Neurodermitis-Patienten produzieren weniger Talg und schwitzen oft nicht so stark wie Menschen mit gesunder Haut. Dadurch kann das wenige Fett schlechter über die Körperoberfläche verteilt werden. Außerdem hat die Haut Probleme, die Feuchtigkeit zu speichern und "trocknet" schneller aus. Als Folge können Keime sowie chemische und mechanische Reizstoffe die meist rissige Haut leichter passieren und zu Entzündungen führen. Ferner ist bei Neurodermitikern der Säureschutzmantel der Haut nicht intakt. Jedoch der quälende Juckreiz ist für viele Betroffene der zentrale Aspekt der Neurodermitis. . Er spielt in jeder Phase der Erkrankung eine wichtige Rolle. Das durch den Juckreiz bedingte Kratzen kann die atopische Dermatitis verstärken und die Haut kann rissig werden. Dadurch entstehen Ekzeme, die oft nässend sind und den Juckreiz weiter verschlimmern. Der Juckreiz kann in seiner Beeinträchtigung der Lebensqualität dem chronischen Schmerz gleichgesetzt werden. Eine Stillung des Juckreizes ist vor allem durch die Behandlung der Hautentzündung möglich. Da der Juckreiz zu den stärksten Reizen des Menschen gehört und dieser besonders nachts stark ist, kommt es oft zum Schlafdefizit insbesondere bei Eltern betroffener Kinder.
Typische Stellen für die betroffene Haut sind insbesondere die Ellenbeugen, die Kniekehlen, die Hals- und Gesichtspartie sowie Hände und Füße. Meist weisen weitere äußere Merkmale auf eine Neurodermitiserkrankung hin. Unsere Umwelt und auch unsere Haut sind mit einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen besiedelt. Bei Menschen mit Neurodermitis ist die Zusammensetzung dieser Keime verändert, was die Symptome verstärken kann.
Zusätzlich zu den genannten Beschwerden leidet ein Teil der Patienten unter seelischer Belastung. Beeinträchtigung im sozialen Umfeld ist nicht nur der kosmetisch störende Ausschlag sondern auch die Schmerzen, die bei Berührung Zuwendung und Zärtlichkeit erschweren. Neurodermitis kann diesbezüglich in manchen Fällen sogar zu einer sozialen Isolation führen.