Neurodermitis vorbeugen
Es gibt Hinweise darauf, dass konsequentes Stillen über die ersten sechs Lebensmonate ohne Zufüttern von Fremdeiweißen (z.B. Kuhmilch) die Häufigkeit und Schwere von atopischen Erkrankungen bei Kleinkindern verringern kann. Auch die stillende Mutter selbst kann sich allergenarm ernähren. Vor allem Kuhmilch und -produkte, Hühnerei, Nüsse, Soja und Fisch können Allergien auslösen. Ist Stillen nicht möglich, sollte das Baby hypoallergene Säuglingsnahrung erhalten.
Gerade kurzfristig und bei akuten Symptomen ist es notwendig, äußere Reize so weit es geht zu vermeiden. Dazu gehört neben der Meidung heißer und kalter Temperaturen, von Nässe oder Reibung auch das Tragen schonender Kleidung..
Personen, die bereits an Neurodermitis erkrankt sind, können sich gezielt vor neuen Schüben schützen (sekundäre Prophylaxe). Im Vordergrund der sekundären Prophylaxe steht die Kontaktvermeidung mit Allergenen. Dies kann zum Beispiel durch besondere Bettbezüge geschehen, welche die Konzentration der Hausstaubmilbenallergene im Schlaf deutlich reduzieren. Falls eine Reaktion gegen bestimmte Nahrungsmittel wie Hühner- oder Kuhmilcheiweiß bekannt ist, müssen diese unbedingt vermieden werden. Wichtig ist, auch die Nahrungsmittel zu meiden, in denen diese Eiweiße in versteckter Form vorkommen. Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Tierhaaren ist der Kontakt mit Tieren stark einzuschränken.
Auch die richtige Kleiderwahl spielt eine Rolle. Besonders Wolle kann zur Überempfindlichkeit führen und sollte nicht direkt auf der Haut getragen werden. Im Kontaktbereich sollte nur ungefärbte, schonend gebleichte und kochfeste Kleidung aus Baumwolle, Leinen oder Seide getragen werden. Weiter sollte die Kleidung luftig sein, denn eine Überwärmung ist zu vermeiden. Regelmäßiges Waschen der Kleidung sollten mit nur wenig Waschmittel und ohne Weichspüler geschehen. Außerdem ist Zigarettenrauch ein wichtiger Verstärkungsfaktor (Triggerfaktor) für die Erkrankung. Ebenso sollte auf häufiges und langes Baden verzichtet werden, doch wenn baden dann unter Verwendung rückfettender Badezusätze.
Allgemein wird Neurodermitikern empfohlen, positiven wie auch negativen Stress zu vermeiden. Bei Kindern kann sehr oft eine Verschlechterung des Hautzustandes vor z. B. Weihnachten beobachtet werden. Der Stress kann auch durch die vor allem nächtlichen Juckattacken bei Kindern entstehen, die für die Eltern teils eine enorme Belastung darstellen. So entsteht oft ein Teufelskreis.