Brustentzündung
Als Mastitis neonatorum bezeichnet man die Brustentzündung, wenn sie bei einem Neugeborenen vorkommt Unter einer Brustentzündung versteht man die Rötung und Schwellung der Brustwarze oder des Milchdrüsengewebes.
Die Symptome sind in der Regel nicht zu übersehen. Bei manchen betroffenen stillenden Frauen tritt bereits Fieber auf, ehe andere Anzeichen die Erkrankung verraten. Daher sollte bei Fieber über 38,4 Grad Celsius ohne erkennbare Ursache auch an eine Brustentzündung im Anfangsstadium gedacht werden. Im weiteren Verlauf klagen die Patientinnen über eine allgemein schmerzhaft gespannte Brust. Dabei ist der Schmerz zunächst nicht genau zu lokalisieren. Recht früh sind die Lymphknoten in der Achselhöhle auf der Seite der entzündeten Brust vergrößert. Schließlich setzt sich die Entzündung an einer bestimmten Stelle fest. Sie äußert sich nun durch ausgedehntem Schmerz- und Spannungsgefühl sowie Rötung und Überwärmung der Brust. Der Entzündungsherd lässt sich in den meisten Fällen gut tasten. Manchmal sind die Entzündungsherde sogar von außen sichtbar. Die Brust erscheint vergrößert, ihre Oberflächenkontur verändert. Wird jetzt nichts unternommen, kann sich ein Abszess bilden, also eine Ansammlung von Eiter im Körpergewebe.
Bei der Brustentzündung außerhalb der Stillzeit sind die Symptome im Grunde nicht wesentlich anders – allerdings in vielen Fällen weniger heftig und es bilden sich seltener Abszesse.
Es gibt mehrere Ursachen für eine Brustentzündung (Mastitis). Man unterscheidet zwischen bakteriellen, also durch Keime hervorgerufenen und nicht-bakteriellen (abakteriellen) Mastitiden, die nicht durch Keime verursacht sind. Auf dem Boden einer zuerst nicht-bakteriellen Brustentzündung kann sich allerdings eine bakterielle ausbilden. Durch das Saugen des Kindes an der Brust bilden sich kleine Risse in der Haut, über die Bakterien, zum Beispiel aus dem Rachenraum des Säuglings, in das Gewebe gelangen können. Auch bei einer Brustentzündung außerhalb der Stillzeit können bestimmte Bakterien an der Erkrankung beteiligt sein. Die anti-bakterielle Entzündung geht auf eine vermehrte Sekretbildung in der Brust zurück. Dieses Sekret kann nicht abfließen und sammelt sich an. Das Milchgangsystem wird verletzt, Sekret fließt in das umliegende Gewebe und es kommt zu einer Entzündung.
Betroffen von diesem Problem sind meist jüngere Frauen. Manchmal ist eine vermehrte Bildung des "Milchhormons" Prolaktin der Grund, manchmal bleibt aber auch im Dunkeln, warum in der Brust vermehrt Sekret entsteht. Tatsache ist, dass in 30 Prozent der Fälle die Brustentzündung in einen chronischen Zustand übergeht. Allerdings gilt die Brustentzündung außerhalb der Stillzeit als ein eher seltenes Krankheitsbild.
Meist ist die Diagnose einer Brustentzündung (Mastitis) schon durch die Beschwerden und den Tastbefund schnell zu stellen. Die Entzündung der Brust lässt sich bei einer Ultraschalluntersuchung erkennen.
Tritt die Brustentzündung in der Stillzeit auf, dann muss zunächst einmal die Brust konsequent entleert werden. Es darf sich keine Milch mehr stauen. Sie können die Brust langsam ausstreichen, weniger schmerzhaft ist allerdings der Einsatz einer Milchpumpe. Unter Umständen müssen Medikamente gegeben werden, die die Milchproduktion einschränken. Unterstützend sollte die betroffene Brust gekühlt werden. Quarkwickel, Eisbeutel oder Umschläge mit essigsaurer Tonerde haben mancher Patientin gute Dienste erwiesen. Stress ist absolut tabu, Bettruhe wärmstens zu empfehlen.
Auch bei einer Brustentzündung außerhalb der Stillzeit sollte die betroffene Patientin die Brust kühlen. Zusätzlich dazu wird der Arzt ihr ein Antibiotikum und einen Prolaktinhemmer verordnen.
Eine weitere Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Entzündung und der Zeit, die zwischen Beginn der Erkrankung und Beginn der Therapie vergangen ist. Maximal einen Tag sollte man es bei hohem Fieber mit Hausmitteln wie heissen Umschlägen vor dem Stillen verwendet werden