Bald Hilfe bei Multipler Sklerose

Weltweit leiden rund eine Million Menschen unter Multiple Sklerose (MS), bei dem das eigene Immunsystem die Schutzhülle von Nervenzellen angreift und zerstört. Dies führt zu Koordinationsproblemen und stört den Gleichgewichtssinn. Auch Seh- und Sprachstörungen können dabei auftreten. Bei derzeitigen MS-Therapien unterdrücken Medikamente das Immunsystem, damit die Krankheit langsamer fortschreitet.

Ärzte in den USA und Kanada haben jetzt in einer Studie bei Patienten der Auto-Immun-Erkrankung Multiple Sklerose (MS) den Wirkstoff Fampridine getestet und dabei Erfolge erzielt. In der Studie wurde von insgesamt 301 MS-Patienten, 229 Patienten Fampridine verabreicht und den übrigen Testpersonen ein Placebo ohne Wirkstoff. Dabei stellte sich heraus, dass bei einem Drittel der Patienten die Fampridine verabreicht bekamen, diese eine Laufstrecke von ca. 8 Metern deutlich schneller zurücklegen konnten als vor der Einnahme. Bei den Patienten mit den Placebo-Pillen verbesserte sich Leistung um rund acht Prozent.

Der Wirkstoff ist offenbar von den meisten Patienten gut vertragen worden, sodass weniger als fünf Prozent der Patienten den 14-tägigen Test wegen Nebenwirkungen abbrachen. Fampridine könnte möglicherweise der erste Wirkstoff sein, der bestimmte Symptome dieser Krankheit verringert. Die Testergebnisse der Studie zeigen, dass Fampridine die Funktion des bei MS angegriffenen Nervensystems teilweise wiederherstellen kann.
  
Bereits vorhandene Schäden können dadurch aber nicht rückgängig gemacht werden. Die Fampridine-Tests gehörten zur letzten Phase eines dreistufigen Verfahrens klinischer Untersuchungen. Eine Zulassung eines Medikaments ist von dem verantwortlichen US-amerikanischen Unternehmen bereits beantragt.