Wie gefährlich sind Feigwarzen
Condylome sind in der Regel wenige mm lang und im Anfangsstadium auch nur ca. 2 mm breit und von rötlicher, bis gräulichweißer Farbe. Bevorzugt treten Sie im Genito-Analbereich auf.
Sieht man einmal vom äußeren Aspekt ab, machen die Feigwarzen erst ab einer bestimmten Größe Beschwerden. Sie können insbesondere bei immungeschwächten Menschen bis zu mehreren Zentimetern groß werden, sich blumenkohlartig zerklüften und sich durch die Feuchtigkeit in diesem Bereich entzünden und unangenehm riechen.
In mehr als 30 Prozent der Fälle verschwinden Feigwarzen auch ohne Behandlung. Dennoch sollte bei Frauen und bei Männern bei der hautärztlichen Untersuchung auch die Genital- und Analregion eingehend untersucht werden, da Condylome sowohl vaginal als auch intraanal symptomlos als Infektionsquelle ihr Dasein fristen können.
Die Übertragung erfolgt zwar überwiegend auf sexuellem Weg, dennoch gibt es auch die Möglichkeit, Viren durch nicht sexuellen Körperkontakt oder über z.B. gemeinsam genutzte Bade-Textilien zu übertragen. Betroffen sind am häufigsten Menschen zwischen dem 15. und 45 Lebensjahr. In der Altersgruppe vom 20. bis zum 24. Lebensjahr konnte im Rahmen einer Untersuchung bei 10 % der Menschen das Virus im Genito-Analbereich nachgewiesen werden, obwohl keine erkennbaren Viruswarzen zu sehen waren. So ist es auch möglich, dass über einfachen Handkontakt eine Übertragung möglich ist, wobei der Überträger keine Symptome haben muss. Zwar sollte man, sofern Säuglinge und Kleinkinder betroffen sind, auch an einen möglichen Missbrauch denken, doch ist diese Verursachung äußerst selten.
Für den Betroffenen ist bereits eine Feigwarze sehr belastend, da im sexuell aktiven Alter neben dem Schamgefühl auch eine große Unsicherheit gegenüber dem Verhalten zum Partner aufkommt.
Der Hautarzt, zugleich Facharzt für Geschlechtserkrankungen, ist der richtige Ansprechpartner in dieser Situation. Da auch andere Warzenarten in der Genito-Analregion auftreten können, ist eine Diagnosesicherung erforderlich. Diese erfolgt in der Regel durch Augenschein, nur selten wird eine Probebiopsie erforderlich sein.
Die Reihe hautärztlich-therapeutischer Möglichkeiten reicht vom einfachen Betupfen mit einer Anti-Warzenlösung, der Behandlung mit Imiquimod-Creme, Interferon Gel bis hin zur Operation in örtlicher Betäubung mittels Laser oder Kauterisation. Eine Vereisungstherapie ist weniger erfolgsversprechend.
Oft treten die Warzen über einen Zeitraum von Monaten und Jahren immer wieder in der gleichen Region auf, bis das Immunsystem endlich gelernt hat, die Warzenviren bereits frühzeitig im Keim zu eliminieren. Kondome sollten in jedem Fall getragen werden, um das Übertragungsrisiko beim Geschlechtsverkehr zu minimieren. Bei immer wiederkehrenden Feigwarzen ist ein HIV-Test durchzuführen.
Frauen sollten sich auch nach erfolgreicher Behandlung Abstriche vom Gebärmutterhals machen lassen, da von den HPV-Typen 16 und 18 die Gefahr für die Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses ausgeht.
Feigwarzen können den Betroffenen oft monatelang plagen. Zwar kann durch hautärztliche Therapie immer wieder ein vollständiges Abheilen der sichtbaren Warzen erreicht werden, doch bleiben die dem Auge nicht sichtbaren Kleinstschmarotzer, die Viren, noch längere Zeit bestehen, bis das Immunsystem endlich durch Killerzellen oder Antikörper ihre Vernichtung besiegelt hat.