Tipps für den Notfall
Asthmaanfälle kommen selten aus heiterem Himmel sondern kündigen sich an. Kennzeichnend für einen langsam oder plötzlich einsetzenden Asthmaanfall sind Luftnot, pfeifende Atmung, beklemmendes Gefühl in der Brust, festsitzender Husten, bedingt durch den Sauerstoffmangel des Blutes bei einem schweren Anfall sogar bläulich verfärbte Lippen oder Nagelbetten. Ein schwerer, lang anhaltender Asthmaanfall kann eine lebensgefährliche Situation hervorrufen. Die Bronchien sind dann so stark verengt, dass die Lunge nicht mehr in der Lage ist, genügend Sauerstoff aufzunehmen - der Asthmatiker droht zu ersticken.
Am Anfang einer heftigen Attacke bringen die Betroffenen meist noch die Kraft auf, mit Hilfe Ihrer Bauch- und Atemhilfsmuskulatur gegen den starken Widerstand beim Ausatmen anzukämpfen. Mit zunehmender Dauer erschöpfen sich die Muskeln, der Zustand verschlechtert sich rapide. Die Verkrampfung der Atemwege muss schnellstmöglich beseitigt werden.
Selbst bei optimaler Therapie muss jeder Asthmatiker damit rechnen, von Zeit zu Zeit einen akuten Anfall zu erleiden. Daher sollten sowohl der Patient als auch Eltern und andere nahestehende Personen wissen, was bei einem Asthmaanfall zu tun ist. Jeder Asthmatiker sollte in Zusammenarbeit mit dem Arzt einen entsprechenden Notfallplan erstellen. Tritt ein akuter Anfall auf, ist das erste Mittel ein brochialerweiterndes Medikament mit Sofortwirkung zum Inhalieren. Dadurch wird zum einen eine höhere Dosis verabreicht und zum anderen eine zusätzliche Befeuchtung der Bronchien erreicht. Hinzu kommt eine kontrollierte Atemtechnik, wie die Lippenbremse, um die Atemnot zu reduzieren. Denn das Ausatmen mit gespitzten Lippen und aufgeblähten Wangen verhindert bei schwerer Atemnot ein Kolabieren der Luftwege. Bei einem akut lebensbedrohlichen Asthmaanfalll muss Cortison als Zäpfchen oder Tablette verabreicht werden. Diese Medikamente sollten sich in der Notfallapotheke jedes Asthmatikers befinden. Je früher mit den Gegenmaßnahmen begonnen wird, desto besser stehen die Chancen, eine wirklich schwere Attacke zu vermeiden.
Nach Verabreichung der Notfallmedikamente ist es weiterhin ganz wichtig Ruhe zu bewahren sowie den Betroffenen zu beruhigen. Helfen Sie, eine atemerleichternde Körperstellung, zum Beispiel Kutschersitz, einzunehmen. Dadurch kann die Atemhilfsmuskulatur genutzt werden. Erinnern Sie den Betroffenen an den Gebrauch der sogenannten Lippenbremse, denn dieses verhindert das Zusammenfallen der Lungenbläschen. Enge Kleidung sollte geöffnet oder abgelegt werden, das Fenster zu öffnen verbessert die Frischluftzufuhr.
Wenn sich trotz der Sofortmaßnahmen die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Minuten deutlich bessern, muss der Notarzt gerufen werden. Und auch wenn die Atemnot abklingt, der Weg zum Arzt oder ins Krankenhaus ist fast immer sinnvoll, denn oft ist ein leichter Anfall nur der Vorbote eines sehr viel schwereren.
Auf eine akute Attacke sollten nicht nur Erwachsene, sondern auch das erkrankte Kind selbst vorbereitet sein. Zum einen kann es sich auf diese Weise mit zunehmendem Alter besser auch alleine helfen und zum anderen trägt das Wissen über die Erkrankung dazu bei, mit Krisensituationen besser umgehen zu können.