Thermotherapie
Bei der Thermotherapie wird Wärme als Heilmittel zur Linderung von Schmerzen oder Erkrankungen eingesetzt. Wärmereize werden über leitende, markhaltige Nervenfasern in die zentrale autonome Temperatursteuerungszentrale im Gehirn, den Hypothalamus, weitergeleitet. Durch Wärme wird der Stoffwechsel im Körper angeregt und der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen und Antikörpern mobilisiert. Langandauernde Wärme lindert die Schmerzen, entspannt die Muskeln, verbessert die Dehnfähigkeit des Gewebes und steigert die Regenerationsfähigkeit des Körpers. Bei der Anwendung von Wärme macht man sich deren zirkulationsfördernde, muskelentspannende und erholsame Wirkung zunutze, durch die sie auch eine unterstützende und vorbereitende Maßnahme für weitere physiotherapeutische Behandlungen ist. Wärmetherapie ist die Behandlung mit gestrahlter oder geleiteter Wärme und wird eingesetzt in Form von Heißluftkasten, Heiße Rolle, Heizkissen, Wickeln, Schlammpackungen mit Schlamm, Torf, Moor, Schlick und Fango, Lichtstrahlung mit Ultraschall oder Infrarot, Hochfrequenztherapie und Voll- oder Teilbädern. Empfohlen ist die Thermotherapie bei Erkältungen und grippalen Infekten, degenerative Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates wie Arthrose, Muskelverspannungen, Unterleibsschmerzen, und Nervenentzündungen, Muskelreizungen und chronische Schwellungen, Ischias, Durchblutungssteigerung und chronischen Gelenkentzündungen. Durch die entspannende und beruhigende Wirkung der Wärme wird die Wärmetherapie oft auch bei psychosomatischen Erkrankungen und Nervosität eingesetzt. Selbst bei chronischen Atemwegserkrankungen kann ein warmes Fußbad die Tätigkeit der Flimmerhärchen der Atemwege anregen.