Sommerliche Fußpflege bei Diabetikern
Endlich ist es wieder so weit: Die Wintersachen können für einige Monate in den Keller verbannt werden, stattdessen sind leichte Kleidung und sommerliche Schuhe gefragt. Das gilt natürlich auch für Diabetiker, bei denen aufgrund ihrer Stoffwechsellage eine verminderte Schweiß- und Talgdrüsenaktivität leicht zu trockenen und rissigen Füßen führt, die erst wieder fit für den Sommer gepflegt werden müssen.
Das Thema Fußpflege ist während des gesamten Jahres für Diabetiker wichtig. Damit sich ihre Füße im Sommer ohne Bedenken sehen lassen können, sind jetzt ein paar einfache Regeln zu beachten. Das fängt mit regelmäßigen Fußbädern an, die gerade an heißen Tagen nicht nur für Reinigung, sondern auch für wohltuende Entspannung sorgen. Das Bad sollte auf keinen Fall länger als ein paar Minuten dauern und nicht wärmer als 37 Grad sein. Die Wärme des Fußbads lässt sich am besten mit einem Thermometer kontrollieren, denn durch die bei Diabetes beeinträchtigte Temperaturempfindung kann es bei einem Test mit den Fußzehen leicht zu schmerzhaften Verbrühungen kommen. Die Füße sollten frei über dem Boden hängen, um dadurch eine optimale Blutzirkulation zu gewährleisten. Statt normalem Badesalz oder Granulat, die zu einem unnötigen Austrocknen der Haut führen, sind spezielle Fußbade-Öle als Badezusatz besser geeignet. Es dürfen auch ein paar Tropfen belebendes Rosmarin- oder Lavendelöl sein.
Selbst wer zu übermäßiger Hornhautbildung neigt, darf niemals selbst mit scharfen Instrumenten wie Hornhauthobel oder –raspel dem Problem zu Leibe rücken. Am besten sind Keramikfeilen oder Bimsstein geeignet, um die aufgeweichte Haut sanft abzurubbeln, ohne dabei Verletzungen zu riskieren. Anschließend müssen die Füße sorgfältig abgetrocknet werden, auch zwischen den Zehen.
Auch bei der Nagelpflege gilt es, Verletzungen durch scharfe Instrumente aus Metall zu vermeiden. Nach dem Bad kann die Nagelhaut mit einem weichen Wattestäbchen vorsichtig zurückgeschoben werden. Die Fußnägel sollten gerade abgeschnitten und mit einer Sandpapierfeile nicht zu kurz gefeilt werden. Dabei die Ecken sanft abrunden, um ein Einwachsen zu vermeiden.
Nach jedem Wasserkontakt muss die Haut des Diabetikers eingecremt werden, besonders bei Trockenheit, Schuppung, Rauheit und Schrunden. Dafür ist eine intensiv pflegende und feuchtigkeitsspendende Fußcreme am besten geeignet, die gut einzieht, ohne die Poren zu verstopfen. Empfehlenswert ist die Anwendung spezieller Präparate, die ausdrücklich für Diabetiker deklariert sind. Mindestens einmal täglich kann mit einer solchen Schutzcreme der gesamte Fuß (auch die Zehenzwischenräume!) behandelt werden, um glatt, zart und geschmeidig zu bleiben.
Barfuß laufen ist für Diabetiker ein Tabu – selbst in der eigenen Wohnung. Weiche und bequeme Schuhe ohne Innennähte und glatte, nahtlose Baumwollstrümpfe schützen vor Scheuerstellen, Druck und kleinen Verletzungen. Genau so wichtig wie die regelmäßige Eigenkontrolle der Füße ist die Behandlung von Problemstellen durch geschulte medizinische Fußpfleger. Wunden, Entzündungen und Blasen gehören in sofortige fachärztliche Behandlung.