Schlafapnoe - Schnarcher leben gefährlich
Der Körper reagiert auf die gestörte Nachtruhe oft mit morgendlichen Kopfschmerzen und einem Gefühl der Zerschlagenheit.
Die Schlafapnoe kommt vor allem bei starken Schnarchern vor. Schon das Schnarchen selbst stellt eine Atmungsbehinderung dar. Männer leiden darunter doppelt so häufig wie Frauen und Übergewichtige häufiger als Normalgewichtige. Der Atemstillstand, bei dem die Atmung für durchschnittlich zwischen 10 und 30 Sekunden aussetzt, kann in schweren Fällen sogar bis zu drei Minuten andauern und in einer Nacht mehrere hundert Mal auftreten. Kritisch wird es, wenn es pro Stunde zu mehr als 10 Apnoen kommt und der Sauerstoffgehalt des Blutes dadurch stark absinkt. Ein kurzfristiges Aussetzen der Atmung während des Einschlafens oder in der Tiefschlafphase ist dagegen meistens noch kein Grund zur Sorge.
Bei der Schlafapnoe fallen die Rachenmuskulatur und die Rachenwände zusammen und versperren die Atemwege. Dieser Zustand hält so lange an, bis er den Schlafenden zwingt, kurz aufzuwachen und wieder tief Luft zu holen. Die nächtlichen "Atempausen" stören nicht nur die Nachtruhe, sondern führen langfristig zu einem Sauerstoffmangel des Blutes, der Herz- und Kreislauferkrankungen begünstigt.
Da die Schlafapnoe in vielen Fällen durch den Konsum von Alkohol und Zigaretten gefördert wird, kann der Verzicht bzw. eine wesentliche Einschränkung dieser Genussmittel zu einer Minderung der Probleme beitragen. Beruhigungs- und Schlafmittel sollten möglichst ebenso gemieden werden wie schwere Mahlzeiten kurz vor dem zu Bett gehen. Schnarcher sollten es vermeiden, in Rückenlage zu schlafen und stattdessen versuchen, sich das Schlafen in Seitenlage anzugewöhnen. Günstig ist auch, wenn der Oberkörper etwas höher gelagert wird.
Wer längere Zeit unter unerklärlicher Mattigkeit und Tagesmüdigkeit leidet, sollte in jedem Fall ärztlichen Rat suchen. Für eine genaue Diagnose der Schlafapnoe ist oft eine Beobachtung des Betroffenen im Schlaflabor erforderlich. Die anschließende Behandlung richtet sich nach der Schwere der festgestellten Störung. Eine medikamentöse Therapie ist nicht möglich, aber die so genannte CPAP-Beatmung (Continuous-positive-airway-pressure) verspricht gute Erfolge. Bei dieser Methode ist der Patient während des Schlafs über eine Gesichtsmaske mit einem Beatmungsgerät verbunden, das einen leichten Überdruck erzeugt. Dadurch werden die Atemwege offen gehalten und das Atmen erleichtert. Ob eventuell wegen einer Verengung der Atemwege chirurgische Maßnahmen ratsam sein könnten, wird durch das Ergebnis der Untersuchungen im Schlaflabor und in der HNO-Praxis geklärt.
Normalerweise führt die Beseitigung der Schlafapnoe zum Rückgang der durch sie entstandenen gesundheitlichen Probleme wie Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.