Pricktest
Der Pricktest ist eine Standard-Untersuchung, mit der vor allem Allergien vom Soforttyp nachweisbar sind. Solche Allergien sind Überempfindlichkeits-Reaktionen, die durch den Kontakt mit bestimmten Substanzen (Allergene) ausgelöst werden. Unter den allogischen Hauttests bei IgE-vermittelten Allergien wird der Prick-Test am häufigsten eingesetzt. Der Pricktest ist bereits ab dem Säuglingsalter möglich, wird jedoch meist ab dem 2-3 Lebensjahr angewendet. Ein solcher Test umfaßt große Gruppen von Allergenen wie Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze, Tierhaare und Nahrungsmittel.
Beim Pricktest werden auf der Innenseite des Unterarms jeweils ein Tropfen verschiedener potenzieller Allergenextrakte auf die Haut aufgebracht und diese an genau dieser Stelle mit einer kleinen Lanzette oberflächlich angeritzt, so dass die Flüssigkeit mit dem Allergen in die Haut eindringen und zu den kleinen Hautblutgefäßen vordringen kann. Der Test ist nicht schmerzhaft oder gefährlich.
Reagiert der Patient auf eines der Allergene kommt es im Bereich des entsprechenden Allergentropfens nach 15 bis 30 Minuten zu Rötung, Juckreiz und Quaddelbildung; die Reaktion ist positiv. Anhand der Hautreaktion kann der Mediziner erkennen, welche Substanz eine allergische Reaktion hervorruft. Ein positives Testergebnis kann nur eine Verdachtsdiagnose für eine mögliche Allergie sein und muss durch weitere allergie-diagnostische Verfahren bestätigt werden. Sind weder Hautrötung noch Quaddelbildung an der Teststelle zu beobachten, zeigt die getestete Person gegen die entsprechende Substanz keine erhöhte Empfindlichkeit.
Zur Kontrolle testet man auch eine Negativkontrolle, ohne Allergene und eine Positivkontrolle (mit Histamin). Im Bereich der Negativkontrolle darf es nicht zur Ausbildung einer Quaddel kommen, bei der Positivkontrolle muß immer eine Quaddel auftreten, damit der Test auswertbar ist.
Der große Vorteil des Pricktests besteht darin, daß viele verschiedene Allergene gleichzeitig getestet werden können. Nachteilig ist die Tatsache, daß der Test durch bestimmte Medikamente verfälscht werden kann. Vor der Untersuchung dürfen daher keine Antihistaminika oder Kortikosteroide eingenommen werden, da diese eine allergische Reaktion verhindern und folglich das Testergebnis falsch negativ wird. Bei bestehenden Allergiebeschwerden oder Infekten ist der Test ebenfalls nicht anwendbar, außerdem dürfen auf dem Unterarm keine Hautekzeme sein.