Mit Homöopathie zum erholsamen Schlaf
Aber Schlaf ist nicht gleich Schlaf. Denn nur wer ausgeschlafen und erholt morgens aufwacht, kommt gut aus dem Bett und in den Tag. Wieviel Schlaf nun jeder Mensch braucht, ist individuell verschieden. Im Durchschnitt sind es sieben bis acht Stunden, bei Frauen eher etwas mehr. Wer zu wenig schläft, wird gereizt, unkonzentriert und schließlich krank.
Der Schlaf ist nicht die Kehrseite des Wachseins, wie Aristoteles vermutete. Das Gehirn, das den Schlaf steuert, ist in bestimmten Schlafphasen fast so aktiv, wie im wachen Zustand. Fünf verschiedene Phasen wiederholen sich etwa alle 90 Minuten im Schlaf eingeteilt: In den ersten beiden sinken wir in einen leichten Schlaf. Die Muskeln lockern sich, Atmung und Puls werden gleichmäßig. In den Phasen drei und vier befinden wir uns im Tiefschlaf und sind nur noch durch laute und ungewohnte Geräusche zu wecken. Der Herzschlag verlangsamt sich, der Blutdruck fällt ab. In dieser Phase regeneriert sich der Körper. In Phase fünf träumen wir. Träume sind wichtig und gehören zum gesunden Schlaf. Jetzt ist das Gehirn fast so aktiv wie im Wachzustand. Eindrücke des Tages werden aufgearbeitet, gelerntes eingeprägt. Die Muskeln sind absolut entspannt, kaum zu Bewegungen fähig. Schnell hin und her aber bewegen sich die Augen unter den geschlossenen Lidern. Deshalb wird diese Phase mit dem Begriff REM-Schlaf bezeichnet. REM steht für rapid eye movement, was schnelle Augenbewegung heißt.
Um uns körperlich im Tiefschlaf erholen und seelisch im REM-Schlaf entspannen zu können, muss der Schlaf ausreichend lang, ruhig und ungestört sein. Wichtig für einen erholsamen Schlaf ist, dass man nicht aus den sich wiederholenden Schlafphasen gerissen wird, denn dann wacht man morgens wie gerädert auf.
Damit das Schlafzimmer seinen Namen verdient
Schlafzimmer sind häufig etwas karge und kühle Räume, die wenig einladend sind. Das muss nicht sein. Einige Pflanzen können mit ihrer Sauerstoffabgabe sogar das Raumklima verbessern, nur sollten es keine stark duftenden sein. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16° und 18° Grad Celsius. Kälter sollte es nicht sein, dann verspannt sich der Körper, anstatt sich zu entspannen. Frische Luft ist wichtig und gut, nur ziehen darf es nicht. Der Raum sollte sich leicht abdunkeln lassen. Auch am bequemen Bett wird häufig auf Kosten des Schlafs gespart, in dem man entspannt liegen kann. Das kann man nur auf einer Matratze, die die einzelnen Körperpartien stützt. Beim Kauf einer neuen Matratze sollte beim Probeliegen darauf achten, dass Schultern und Hüften in der Seitenlage leicht einsinken können. Groß genug muß sie auch sein. Als Faustregel gilt: Ausgestreckter Körper plus 20 bis 30 Zentimetern in der Länge, die Breite der Matratze sollte mindestens 95 Zentimetern betragen.
Schlaflos wird die Nacht für den, der sich nach einem üppigen Mahl zur Ruhe begibt. Wer aber kurz vorm Schlafen noch Hunger hat, der sollte Milchprodukte in kleiner Menge zu sich nehmen. Weniger hilfreich für einen erholsamen Schlaf ist Alkohol. Der weit verbreitete Schlaftrunk hilft zwar beim Einschlafen, er ist aber auch für ein häufiges Aufwachen verantwortlich. Auch auf Zigaretten sollte verzichtet werden, denn Nikotin wirkt anregend.
Wer Schwierigkeiten beim Einschlafen hat, der sollte sich kleine, entspannungsfördernde Schlafrituale anzugewöhnen. Etwa abends noch ein kurzes warmes Bad nehmen und eine Viertelstunde lesen.
Tipps für den guten Schlaf
- Die ideale Raumtemperatur beträgt 16 bis 18 Grad Celsius
- Faustregel für die ideale Matratzenlänge: ausgestreckter Körper plus 20 bis 30 Zentimeter
- Keine Zugluft, aber Frischluft
- Keine schweren Mahlzeiten vor dem Schlafen
- Auf Alkohol und Zigaretten verzichten
- Entspannende Rituale einführen: Etwa ein kurzes warmes Bad nehmen und noch eine Viertelstunde Lesen.
Mit Homöopathie zum erholsamen Schlaf
Schlafstörungen sind selten leicht zu behandeln, da ihre Ursachen sehr komplex sein können. Deshalb sollte auch ärztlicher Rat hinzugezogen werden, wenn die Probleme über mehrere Nächte hin bestehen. Ist eine Krankheit chronisch, muss eine ausführliche Fallaufnahme durchgeführt werden. Aber auch bei akuten Beschwerden müssen die individuellen Symptome erkannt werden, um die passende Arznei zu bestimmen.
Hier eine kleine Auswahl homöopathischer Arzneien und ihrer Symptome:
Aconitum napellus, Blauer Eisenhut. Nach einem Schock oder einer traurigen Mitteilung ist man unruhig, mit nächtlichen Ängsten. Besserung durch mittlere Raumtemperatur und frischer Luft.
Argentum nitricum, Silbernitrat. Wenn am nächsten Tag ein aufregendes Erlebnis, ein wichtiger Termin statt findet und deshalb nicht zur Ruhe gekommen wird. Die Arznei gibt innere Sicherheit und festigt die geistigen Fähigkeiten. Dies gilt für blasse, erregte und sehr empfindliche Menschen. Das Schlafzimmer sollte eher kühl sein.
Arnica, Bergwohlverleih. Häufig nach einem körperlich anstrengenden Tag, abends Muskelschmerzen, man dreht und wendet sich im Bett und findet keine passende Lage. Besserung durch Tieflagern des Kopfes.
Coffea, Kaffeebohne. Kann nicht entspannen, unruhiger später Schlaf, es gehen einem noch viele Ideen durch den Kopf. Empfindlich gegen Gerüche, Licht, Lärm und Berührung. Besserung durch Wärme und Ruhe. Auch bei Stillkindern, wenn die Mutter zu viel Kaffe oder Tee getrunken hat.
Gelsemium, Wilder Jasmin. Diese Arznei beruhigt die Nerven, wenn die Nacht vor einer Klassenarbeit oder einer wichtigen Präsentation droht schlaflos zu werden – jedenfalls bei eher rundlicheren Menschen.
Nux vomica, Brechnuss. Wenn man zu viel gegessen und / oder Alkohol getrunken hat, kommt oft erst in den Morgenstunden ein tiefer Schlaf, man ist verkatert. Besserung durch Ruhe und Wärme.