Hüftschmerzen mit Osteopathie behandeln
Hüftschmerzen im Alter sind oft ein typisches Anzeichen für eine Hüftarthrose. Diese entsteht durch den Verschleiß des Knorpels an den Hüftgelenken. Frauen erkranken daran im Alter deutlich häufiger als Männer, oft als Folge einer angeborenen Hüftdysplasie. Zudem ist der weibliche Knorpel empfindlicher, die Knorpelschicht auf den Gelenken dünner als bei Männern.
Die starke Abnutzung des Knorpels wird meist durch eine Fehlstellung der Gelenke (Hüftdysplasie), eine eingeschränkte Beweglichkeit oder eine Schonhaltung verursacht. Belastungen wirken dann auf einer begrenzten Gelenkoberfläche, die hier entstehende punktuelle Überbelastung lässt den Knorpel vorzeitig und wesentlich stärker verschleißen. Eine schmerzhafte Gelenkhautentzündung ist dann meist die Folge. Mit dem Knorpelverschleiß steigt auch der Druck auf das Hüftgelenk. Dadurch wird Knochen abgebaut, die Gelenkkapsel schrumpft, was die Bewegung und Belastung der Hüfte zunehmend erschwert und weitere Schmerzen verursacht.
Wenn eine konservative Therapie mit Medikamenten, Physiotherapie oder Gehhilfen nicht erfolgversprechend erscheint, bleiben aus schulmedizinischer Sicht nur operative Maßnahmen in Form einer gelenkerhaltenden Operation, einer Hüftversteifung oder einem künstlichen Hüftgelenk.
Doch soweit muss es nicht kommen. In einigen Fällen kann eine osteopathische Behandlung eine Hüftoperation um Jahre hinausschieben, im günstigsten Fall sogar überflüssig machen. Dazu mobilisiert der Osteopath mit gezielten Techniken das Hüftgelenk zu mehr Beweglichkeit. Das Ziel dabei besteht darin, Belastung und Abnutzung wieder gleichmäßig auf das ganze Gelenk zu verteilen und eine punktuelle Überbelastung zu vermeiden.
Der ganzheitliche Ansatz der Osteopathie reicht aber weiter. Denn eine Funktionsstörung wie etwa der Hüfte kann ganz anders gelegene Ursachen haben und sich auf den gesamten Körper auswirken. Ein Osteopath wird deshalb nie nur das schmerzende Hüftgelenk behandeln.
So gehen Hüftprobleme bei Frauen oft mit einer jahrelangen Verstopfung einher, verursacht durch eine Funktionsstörung des Dickdarms. Durch die Verstopfung dehnt sich der Dickdarm aus und beeinträchtigt dauerhaft die normale Durchblutung im kleinen Becken. Dort verlaufen auch die Blutgefäße, die den Hüftkopf versorgen. Eine chronische Verstopfung verursacht also letztlich eine schlechtere Durchblutung des Hüftkopfes, was den Verschleiß des Gelenkknorpels verstärkt. Deshalb ist bei einer Hüftarthrose auch öfter das rechte als das linke Hüftgelenk betroffen, da sich der Dickdarm rechts im Unterbauch ausdehnt.
Der ganzheitliche Ansatz der Osteopathie gilt natürlich auch für die Auswirkungen von Funktionsstörungen. Hüftbeschwerden beeinträchtigen sehr häufig die Lendenwirbelsäule und umgekehrt. Dies kann sich wiederum auf Brust- und Halswirbelsäule und allen daran befestigten Strukturen übertragen