GLÜCKLICH - aber DICK?
GLÜCKLICH - aber DICK ?
Wenn sich auf der Waage immer höhere Zahlen ablesen lassen, kann dies durchaus Folge einer antidepressiven-Therapie sein...
Das Bild der glücklichen, lachenden Dicken ist wohl eher ein Klischee - die meisten unserer Mitmenschen finden Übergewicht sehr störend. Und das trifft mit Sicherheit auch auf Patienten zu, die aus einem Stimmungsloch kommend endlich wieder Licht sehen - die Depressiven.
Depressionen - (eine Erkrankung - unter der nach Schätzungen von Prof. .Hofmann bis zu 20 % der Bevölkerung leiden) - zeigen sich häufig nur versteckt hinter körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schlafstörungen, Schweissausbrüchen und vielen anderen Anzeichen. Diese sogenannten larvierten Depressionen betreffen einen Großteil der Patienten. Dabei sind nicht nur die Alten betroffen - auch junge Frauen und Männer leiden unter der Erkrankung Depression.
Wenn die eigentliche Erkrankung erst einmal richtig diagnostiziert wurde, d.h. die körperlichen Signale nicht als eigentliche Erkrankung, sondern als Symptom der Depression herausgefiltert wurden, ist der Weg zur richtigen Therapie nicht mehr weit. Von der Psychotherapie bis zu Medikamenten bietet sich eine breite Palette wirksamer Behandlungsformen.
Bei einigen Patientinnen (und Patienten) zeigt sich die Therapie aber auch auf der Waage - der morgendliche Blick zeigt immer höhere Werte. Glücklich - aber dick? Und dann wieder unglücklich, weil die Figur nicht stimmt?
Tatsächlich führen eine ganze Reihe von Medikamenten zu einer Gewichtszunahme von 5 und mehr Kilogramm - was in unseren körperbewussten Zeiten von vielen Patienten als sehr störend empfunden wird. Eine Vergleichsstudie verschiedener Präparate von J.W.Jefferson, die dieser im Dezember 2000 vorstellte, zeigen sich aber deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Substanzen. Es gibt Präparate, die kaum zu Gewichtszunahme führen
Wenn Patienten, die Antidepressiva bekommen, nur noch verschämt auf die Waage gehen, sollten sie durchaus auch ihren Arzt darauf ansprechen. Der sieht oft nicht auf den ersten Blick, dass die Patienten ein paar Kilos zulegen - oder vergisst, das dies Folge einer antidepressiven Therapie sein kann. Ein kurzes Gespräch kann meist Abhilfe bringen.