Gesundes Duschvergnügen
Unsere Haut ist auf tägliches Duschen allerdings nicht eingerichtet. Der natürliche Wasser-Fettfilm der Haut kann durch ständiges Duschen in Mitleidenschaft gezogen werden. Hauterkrankungen, die Hautärzte als Abnutzungsekzem bezeichnen, können die Folge sein.
Duschen ist ein Vergnügen und macht nicht nur sauber, sondern sorgt auch für gute Laune. Kein Wunder also, dass nach Angaben des Industrie- und Waschmittelverbandes 71 Prozent der Männer täglich zu diesem morgendlichen Aufputschmittel greifen. Aus hautärztlicher Sicht ist davon auch grundsätzlich nicht abzuraten, im Gegenteil: Richtiges Duschverhalten soll gleichsam zur Pflege und Gesunderhaltung der Haut beitragen. Schließlich schenkt man in diesen Momenten seiner Haut besonders viel Aufmerksamkeit.
Dennoch kann falsches Duschverhalten zu Problemen führen. Davor sollen Sie diese Tipps bewahren:
Duschen Sie nicht länger als 7 - 10 Minuten. Diese Zeit ist völlig ausreichend, um Ihre Haut zu reinigen. Wenn es mal länger werden sollte, ist Eincremen Pflicht. Heißes Duschen führt zu einer schnelleren Beeinträchtigung des feinen Oberflächenschutzfilms der Haut, des Wasser-Fettfilms. Er sollte intakt bleiben, da er eine sehr wichtige Schutzfunktion für die Oberhaut wahrnimmt. Rubbeln Sie Ihre Haut nicht mit Peeling-Mitteln ab. Sie entfernen dabei nicht nur den Hydrolipidfilm, sondern gleichzeitig auch einen Teil der hauchdünnen, 0,01 mm zarten obersten Hornschicht der Haut. Zwar wird die Haut dabei schön glatt, aber dieser Effekt hält höchsten 3 Tage an. Dann ist der alte Zustand wieder hergestellt. In dieser Zeit kann die Haut allerdings leichter von Bakterien und Pilzen angegriffen werden. Wählen Sie eine milde Flüssigseife, im Idealfall mit einem pH-Wert von 5,5. Das ist der Wert, der natürlicherweise auf der Haut bereits vorhanden ist. Festkörperseifen haben im allgemeinen einen wesentlich höheren pH Wert, sind also nicht ideal für die Haut
Lassen Sie das Duschgel bzw. das Shampoo für die Kopfhaut nur maximal 1 - 2 Minuten einwirken. Dabei wird bei leicht verschmutzter Haut ein ausreichender Reinigungseffekt erzielt. Waschaktive Duschgele haben die Aufgabe, die Haut an den Stellen zu reinigen, die stark mit Schweiß-, Talg- oder Duftdrüsen besetzt sind. Das sind die Regionen Kopfhaut, Gesicht, Achseln, Intimregion und Füße. An Armen und Beinen sollte die Kontaktzeit für Duschgele wesentlich kürzer sein. Allergiker sollten genau darauf achten, dass in Duschmitteln keine belastenden Allergene vorkommen.
Die zweite Erfrischungsdusche im Sommer, die Zweitdusche bei verstärktem Schwitzen oder nach Sport, kann normalerweise ohne Reinigung auskommen Nach dem Duschen sollten Sie, sofern sie eine Neigung zu trockener oder empfindlicher Haut haben, sich eincremen. Zur Wahl stehen Milchen für normale oder trockene Haut. Ist dies nicht ausreichend, sollten Cremes, am besten mit Zusatz von Harnstoff, zum Einsatz kommen. Stellt sich nach der Pflege auf der Haut ein seidenmatter Schimmer ein, ist die Haut ausreichend eingecremt und der natürliche Hydrolipidfilm ist wieder hergestellt.
Haben Sie alle Ratschläge befolgt, wird es Ihnen Ihre Haut danken. Sie werden sich in ihrer Haut wohl fühlen. Ist dies nicht der Fall, wirkt Ihre Haut strapaziert, faltig und spröde oder leiden Sie beim Duschen unter Juckreiz, sollten Sie sich in hautärztliche Behandlung begeben.