Entzündliche Augenkrankheit (Uveitis)
In der Medizin werden die Begriffe Iris (Regenbogenhaut), Strahlenkörper und Aderhaut zusammengefaßt. Kommt es in einem oder mehreren dieser drei Bereiche oder auch nur in deren Gefäßen zu einer Entzündung, spricht man von einer Uveitis (entzündliche Augenkrankheit).
Geht man von der Anatomie aus, so kann man von einer vorderen (anterioren), mittleren (intermediären) und hinteren (posterioren) Uveitis sprechen. Betrifft die Entzündung die gesamte Uvea, spricht man von einer "Panuveitis". Diese Einteilung sagt zwar etwas über die Lokalisation der Entzündung im Auge aus, jedoch nur mit Einschränkungen etwas über ihre mögliche Ursache.
Bei plötzlichem Auftreten der vorderen Form der Uveitis treten Warnsignale auf, wie starke Augenrötung, vermehrter Tränenfluß, gesteigertes Blendempfinden, Verschwommensehen bis hin zu stechenden Augenschmerzen. Bei langsamer Entwicklung besonders der intermediären und hinteren der Form der Uveitis treten nur eine allmähliche Sehverschlechterung und ein dichter werdender Schleier auf, wobei das Augenäußere meist reizfrei und ohne Schmerzen bleibt.
Ausgelöst wird eine Uveitis manchmal durch Bakterien oder Viren, Pilze und Parasiten. Allerdings etwa 80 Prozent der Patienten bleibt eine Uveitis unbekannt. Die Uveitis kann akut oder chronisch verlaufen, und sie kann einmalig auftreten oder sich in Schüben wiederholen. Auch ob sie sofort erfolgreich behandelt wird, bestimmt mit, ob es durch die regelmäßige Ausschwemmung von Entzündungszellen und Eiweiß zu Verwachsungen der Regenbogenhaut mit der Linse oder dem Kammerwinkel, zu Glaskörpertrübungen, zum grauen oder grünen Star und damit zu möglichen Sehbehinderungen kommt.
Die Therapie der Uveitis ist unterschiedlich. Je weiter vorne die Entzündung liegt, desto eher erreicht man sie mit Tropfen. Bei einer Toxoplasmose geben die Ärzte Antibiotika gegen die Erreger und Kortison in Tablettenform gegen die Entzündung. Bleibt die Ursache unbekannt, soll durch die unspezifische Gabe von Cortison, in Form von Tropfen, Salben oder Tabletten, aber auch als Injektion neben den Augapfel die Entzündung reduziert und Komplikationen vermieden werden. Nur wenn die geschilderten Maßnahmen nicht ausreichen, kommen auch Zytostatika zum Einsatz. Besteht die Gefahr von Verklebungen der Regenbogenhaut, wird die Pupille rechtzeitig und ausreichend lange medikamentös weitgestellt. Bei einer Augeninnendruck-Erhöhung werden zusätzlich drucksenkende Tropfen oder Tabletten gegeben.