Die Fissurenversiegelung als Kariesschutz
Trotz der heutigen Mundhygieneaufklärung ist immer noch ein sehr hoher Kariesbefall im Backenzahnbbereich zu beobachten. Um sich davor zu schützen, bietet sich hier eine Fissurenversieglung an.
Indikation für eine Fissurenversiegelung sind stark ausgeprägte Grübchen und Rillen in den Prämolaren und Molaren. Wenn man sich die Kauflächen der Zähne mal etwas genauer betrachtet, stellt man fest das die Oberfläche aus minimalen Rillen und Furchen besteht. In vielen Fällen ist es so das die Fissuren eine Tropfenform zeigen und somit ein hohes Kariesrisiko gegeben ist. In den Grübchen setzen sich meist Speisereste sowie kariesauslösende Bakterien fest, da sie in dieser Region nicht von der Zahnbürste entfernt werden können. Durch die Wärme in der Mundhöhle können die Bakterien auch gut überleben und sich vermehren. Für das menschliche Auge ist die Struktur, in das Zahninnere hin, einer Fissur nur schwer erkennbar und unterliegt somit nur einer bedingten Reinigungsmöglichkeit.
Um die Backenzähne vor Karies zu schützen, empfiehlt es sich, die Zähne mit speziellem Kunststoff zu versiegeln um das Eindringen schädlicher Bakterien zu vermeiden.
Die Behandlungsdauer ist angenehm und der Ablauf völlig schmerzfrei. Die betreffenden Zahnoberflächen werden zu Beginn mit einer entsprechenden Paste und rotierenden Bürste gereinigt. Im nächsten Schritt erfolgt die Trockenlegung der zu behandelten Region und das Auftragen einer schwachen Säure. Durch das Einwirken dieser notwendigen Säure wird die Schmelzstruktur so verändert dass eine adäquate Haftbarkeit für den Kunststoff entsteht der im nächsten Behandlungsschritt aufgetragen wird. Nach dem Einfüllen des Fissurenmateriales wird das Ganze mittels einer Plasmalampe polymerisiert. Ist der Kunststoff ausgehärtet, überprüft man die Kaufläche der behandelten Zähne um einen Frühkontakt beim zubeißen zu vermeiden. Der Behandlungsabschluss bildet die Fluoridierung der versiegelten Zähne. Aufgrund der Fluoridierung empfiehlt es sich dann ca. 30 Minuten mit Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu warten, um den Fluoriden eine notwendige Freisetzung zu gewähren.
Die Fissurenversieglung empfiehlt sich bereits im Kindesalter, mit dem Durchbruch der Backenzähen, da die Mundhygiene, durch die noch nicht ausgeprägte Feinmotorik, hier ohnehin erschwerter ist. Wurde dies durch mangelnde Aufklärung versäumt, ist es bei Erwachsenen im Seitenzahnbereich, bei ungefüllten Zähnen selbstverständlich immer zu empfehlen. Die regelmäßige Überprüfung, der Randdichte, der Versieglung sollte geachtet werden.
Marlena Kvesic (ZH)
Dr. med. Dr. med. dent.
Michael Stepke, ärztlicher Direktor
Der EURION- Privatklinik am
Holzhausenpark Frankfurt
Facharzt für Mund- Kiefer- und
Gesichtschirurgie, Funktionsanalyse,
Implantologie und kosmetischer Chirurgie