Blasenschwäche mit Kinesio-Taping therapieren
Kinesio-Taping ist eine Behandlungsmethode, die in ein komplexes medizinisches Taping-Konzept eingebunden ist. Unter der internationalen Bezeichnung "Medical-Taping-Concept" (MTC) werden Kinesio-Taping, Cross-Taping, Lymph- und Meridian-Taping als eigenständige oder kombinierte Therapie erfolgreich angewendet.
Miktionsstörungen haben verschiedene Ursachen und sind nicht nur eine altersbedingte allgemein bezeichnete Blasenschwäche. Nach operativen Eingriffen, bei MS-Erkrankung oder anderen Indikationen kann eine Störung der Blasenfunktion folgen, die in vielen Fällen mit einer recht einfachen Kinesio-Taping-Anlage therapiert werden kann.
Neben der Extero- und Propriosensorik besitzt der menschliche Körper auch die Interosensorik. Sensoren (Rezeptoren), die zum großen Teil die vegetativen Funktionen im Körper regulieren und in den Organwänden verankert sind.
Bei bestimmten Miktionsstörungen kann mit einer Kinesio-Taping-Anlage eine Reizung dieser Rezeptoren über vegetative Dermatome erzeugt werden, was schon nach kurzer Zeit zu einer Abschwächung der Störung führen kann. Entlang der Wirbelsäule findet eine nervale segmentale Innervation von Körpergeweben und Organen statt, d. h. aus der Wirbelsäule treten Nerven aus, die diese inneren Organe versorgen.
Im Bereich des Kreuzbeins wird die Beckenregion und somit die Blase und Gebärmutter innerviert. Der darauf liegende Hautabschnitt, der ebenfalls von diesem Nerv versorgt wird, wird mit einer Kinesio-Tape-Anlage beklebt und stimuliert bzw. aktiviert so diesen Nerv. Die Kinesio-Tape-Anlage kann über längere Zeit mit gleichbleibender Wirkung getragen werden. [Bild 1]
Gleiches gilt bei Menstruationsbeschwerden, unter denen viele Frauen immer wiederkehrend leiden.
Hierbei wird eine Kombinationsanlage angewendet, bestehend aus Segmentanlage und Anlage ventral im Bauchraum. Dadurch kommt es zu einer "Aufhängung" von Faszien und Organwänden, was zur Entlastung der Gebärmutter und somit schon nach kurzer Zeit in vielen Fällen zum Schmerzrückgang führt.
Das von Orthomed mitentwickelte "Miktions- bzw. Menstruations-Tape" kann mit wenig Übung auch von der Patientin selbst oder vom Partner aufgeklebt werden.