Ayurveda - Gesund Essen ist Herzenssache
Gesund Essen ist Herzenssache und abhängig von Typ und Dosha
Essen ist also vor allem eine Sache des Herzens und immer ganz individuell. Der gesunde Vata-Typ möchte seiner leichten und eher zarten Natur entsprechend eher warme, ausgewogen gewürzte und leicht verdauliche und milde Speisen in moderaten Mengen. Vata ist recht pennibel, wenn es ums Essen geht. Seine Sinne sind fein und seine Wahrnehmung empfindsam. Vata liebt also den zarten, edlen Geschmack, nicht nur beim Essen. Wenn es ihm bekommen soll, muss das Essen rund, ausgewogen und wohlschmeckend sein. Da Vata-Typen selbst feinste Nuancen geschmacklicher Variationen wahrnehmen, im positiven wie im negativen Sinn, darf das Essen nicht zu scharf oder ungewöhnlich gewürzt sein. Wer mit seinem Vata aus dem Gleichgewicht gekommen ist, wer also zum Beispiel nicht mehr "abschalten" kann, an Nervosität, Schlafstörungen oder Verspannungen leidet - ganz unabhängig davon welcher Konstitutionstyp er ist- der spürt aber in der Regel das Verlangen nach schwererem Essen. Er möchte aufbauende, sättigende, nahrhafte und eher deftige Speisen und bevorzugt die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig. Er nascht dann auch gerne Desserts und Süßes, sollte aber dieses Verlangen nicht so sehr durch Industriezucker oder Schokolade stillen, denn im Übermaß genossen gelten sie als problematisch. Es ist dann besser auf Grundnahrungsmittel wie Reis, Nudeln, Teigwaren, Brei, Milch oder auch etwas Saures, wie Yoghurt und andere Sauermilchprodukte zurückzugreifen. Erregtes Vata verlangt auch manchmal die Speisen nachzusalzen, da Salz ebenfalls die Eigenschaft hat, angeregtes Vata zu balancieren.
Der gesunde Pitta-Mensch liebt pikantes und gut gewürztes Essen. Im Restaurant erkennen Sie den klassischen Pitta-Typen daran, dass er mit einer gewissen Ungeduld auf den Kellner reagiert, wenn dieser nicht in angemessener Zeit das Essen serviert. Pitta-Menschen haben in der Regel einen Wolfshunger, wenn es Zeit zum Essen ist. Sie greifen gerne zur Pfeffermühle um nachzuwürzen und lieben die Geselligkeit auch beim Essen. Je geselliger die Runde umso besser der Appetit und um so witziger die Sprüche. Eine kalte Eisbombe als Dreingabe zum Dessert scheint bei der großzügigen Grundausstattung mit Feuerenergie kein Problem zu bereiten. Bei zu viel an Pitta allerdings, wenn es demjenigen bei jeder Kleinigkeit die Zornesröte ins Gesicht treibt, oder wenn er an Hitze, leichtem Schwitzen oder an Hautrötungen und Entzündungen leidet, dann sollte er nicht nur kühlen Kopf bewahren, sondern auch lieber kühle Speisen und Getränke bevorzugen und sein inneres Feuer nicht durch zu scharfes, saures, salziges und heißes Essen schüren. Die ausgleichenden Geschmacksrichtungen für den Pitta-Typen sind bitter, süß und herb.
Als Kapha-Typ steht man in der Regel den Problemen von Vata und Pitta gelassen gegenüber. Kapha-Menschen sind, wie geschildert, die Ruhe selbst. Vor allem wenn es ums Essen geht, lassen Sie sich die Gaumenfreuden durch nichts verleiden. Entsprechend ihrer kräftigen und schwereren Natur brauchen sie nahrhaftes und stärkendes Essen in ausreichender Menge. Solange ein Kapha-Typ in seiner genussvollen Lebensweise nicht übertreibt, und nicht mehr Kapha ansetzt als seiner Natur entspricht, stärkt ihn gutes Essen. Nimmt Kapha allerdings überhand und er wird schwerfällig, übergewichtig, träge und schlapp, dann ist es an der Zeit, entgegenzusteuern. Fasten oder wenigstens leichtes, gut gewürztes, Kohlehydrat armes Essen mit Betonung von Obst und Gemüse und die Geschmacksrichtungen scharf, bitter und herb bringen ihn wieder in Schwung und regen den zu trägen Stoffwechsel an.
Die köstliche Küche des Ayur-Veda
Ayurvedische Kochkunst ist mehr als 5000 Jahre alt. Entsprechend groß sind Wissen, Können und Erfahrung mit dem Umgang Lebensmittel. Man hat ein großes Know-how in der Zubereitung, weiß die Vielfalt der Gewürze gekonnt einzusetzen und kennt genau die Wirkungen der einzelnen Nahrungsmittel auf Körper und Geist. Das ist ein unschätzbarer Vorzug, den man rasch zu würdigen beginnt, wenn man sich mit vegetarischer Lebensweise befasst. Obwohl im Maharishi Ayur-Veda für jede Ernährungsweise, als auch für eine Fleischkost individuelle typgerechte Empfehlungen gegeben werden, gilt eine bekömmliche und angepasste lacto-vegetabile Ernährung als für die meisten Menschen gesündeste Ernährungsweise. Dies ist im Übrigen in völliger Übereinstimmung mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ayurvedisches Essen zeichnet sich vor allem durch folgende Merkmale aus:
- Es schmeckt vorzüglich. Vor allem Männer, die sonst durchaus Probleme mit vegetarischen Gerichten haben, schwärmen von der ayurvedischen Küche.
- Es ist leicht zuzubereiten,
- ist frei von dogmatischen Ernährungsregeln
- ist nicht kultur- oder landesbezogen, sondern kann für jedes Land und seine Menschen mit seinen eigenen Nahrungsmitteln angewendet werden,
- ist vollwertig und versorgt harmonisch und ausgewogen mit allen Bausteinen die wir für ein gesundes und vitales Leben benötigen,
- kommt den individuellen Bedürfnissen des Menschen, seinen persönlichen Neigungen und Vorlieben sehr entgegen,
- und stützt sich auf ein umfangreiches und ganzheitliches Wissen der Natur unseres Körpers und Geistes
Ayurvedisches Menü
Ein ayurvedisches Menü, in Harmonie mit den persönlichen Bedürfnissen zubereitet, lebt von der Kunst der Komposition. Die einzelnen Zutaten und Speisengänge sind in Geschmack, Farbe, Konsistenz und Zubereitungsart gekonnt aufeinander abgestimmt. Das Essen duftet angenehm, regt den Appetit an und enthält alle sechs Geschmacksrichtungen, die Rasas, die sich wohldosiert ergänzen. Vor allem ist ein ayurvedisches Menü ausgewogen und in jeder Hinsicht vollwertig. Denn alle notwendigen Bausteine des Lebens sind darin enthalten: Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Durch die Art der Zubereitung und die Speisenkombination ist es besonders bekömmlich und leicht verdaulich. Deshalb werden Sie und Ihre Gäste vielleicht überrascht feststellen, dass Sie sich nach einem ayurvedischen Essen nicht müde, sondern erfrischt und leistungsfähig, angenehm gesättigt und zufrieden fühlen.
Eine vegetarisches ayurvedisches Essen ist in jeder Hinsicht vollwertig
Im Mittelpunkt der ayurvedischen vegetarischer Küche stehen die Grundnahrungsmittel wie Reis, Getreide, Nudeln oder Teigwaren. Sie harmonisieren und verbinden die verschiedenen anderen Speisen und liefern dem Körper und seinen Geweben aufbauende Nährsubstanz. Die weiteren Zutaten umrahmen, ergänzen und unterstützen ihre Verdaulichkeit. Gemüse wird in aller Vielfalt verwendet, farblich, geschmacklich und in seiner Wirkung auf den Körper abgestimmt und schonend und werterhaltend zubereitet. Meist dünstet man es in Ghee oder pflanzlichem Öl, bis es zart oder gerade noch bissfest ist. Gewürze und Kräuter runden das Gemüse geschmacklich ab und bringen seinen Eigengeschmack voll zur Geltung. Eine köstliche Besonderheit sind die vielen verschiedenen Chutneys, Gewürz- und Joghurtsaucen sowie die Raitas zu Reis-, Getreide- und Gemüsegerichten, Salaten und Pakoras. Chutneys sind süß-scharfe Zubereitungen aus Obst und Gewürzen, die unendlich variiert werden können und dem Essen das herzhafte Etwas, den besonderen und erfrischenden Pep verleihen. Mit Raita bezeichnet man appetitanregende Dips oder Tunken aus Joghurt und Kräutern. Die leckeren Dhals, wie diese Gerichte aus Hülsenfrüchten genannt werden, dienen in der vegetarischen ayurvedischen Küche als Haupteiweißlieferanten. Schmackhaft gewürzt, mit frischen Küchenkräutern angereichert und abwechslungsreich zubereitet, sind sie eine ernährungsphysiologisch wertvolle, sättigende und zugleich schmackhafte Beigabe zu den ayurvedischen Gerichten. Salate und Obst der Saison, ideenreich angemacht, mit frischen Kräutern und Gewürzen versehen, befriedigen schließlich das Bedürfnis nach Rohkost und Frischem und versorgen den Körper zugleich mit Ballaststoffen und Vitaminen.