Fortschritt in der Behandlung von Brustkrebs
Der Anti-Aromatase-Wirkstoff Exemestan schont die Knochen
Neue Daten für die Behandlung von Brustkrebs und hilfreiche Gedanken für den Umgang mit der Erkrankung stellten eine Betroffene und Ärzte anlässlich eines Pressegesprächs von Pfizer Oncology im Rahmen des 55. Kongresses der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) in Hamburg 2004 vor.
Mit ca. 50.000 Neuerkrankungen jährlich ist Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen. Doch es gibt Hoffnung: Die Chance, durch eine Anti-Hormonbehandlung einen Rückfall zu verhindern, wird immer größer – und die Nebenwirkungen einer solchen Therapie werden dank der Weiterentwicklung der Medikamente geringer. Die Anti-Hormonbehandlung mit Anti-Aromatase-Wirkstoffen wird bei Frauen, die die Wechseljahre schon hinter sich haben, bei frühem Brustkrebs – das heißt also im Anschluss an die Operation und Bestrahlung – oder im fortgeschrittenen Stadium eingesetzt. Sie kommt in Frage für Frauen, deren Krebs durch das weibliche Hormon Östrogen wächst. Dieser „hormonabhängige“ Brustkrebs liegt bei etwa 70 – 80 Prozent der Patientinnen nach den Wechseljahren vor.
Strategien gegen die Ohnmacht
Vor sechs Jahren hörte Annette Rexrodt von Fircks drei Worte, die ihr Leben veränderten: „Sie haben Brustkrebs.“ Ihren Prozess im Umgang mit der Krankheit schilderte sie sehr eindringlich. Dem Rat einer Psychologin folgend, beschloss Annette Rexrodt von Fircks, den Gefühlen der Ohnmacht nicht nachzugeben und sich nicht von Ängsten und düsteren Gedanken überwältigen zu lassen. Sie wurde aktiv, informierte sich und kümmerte sich darum, von den besten Ärzten behandelt zu werden. Sie verlor beide Brüste, aber nicht ihren Lebensmut. Die Mutter dreier Kinder hat soeben ihr drittes Buch zum Thema Krebs veröffentlicht (*) und gibt anderen Betroffenen in Lesungen und Veranstaltungen durch ihr eigenes Beispiel Kraft und Zuversicht. Dabei geht es ihr nicht um Verharmlosung: „Die Krankheit ist traurig und schrecklich. Ich hoffe, dass wir sie Hand in Hand mit der modernen Medizin immer besser in den Griff bekommen.“
Studie zeigt: Kein erhöhtes Osteoporose-Risiko durch Exemestan
Privatdozent Dr. Michael Friedrich (Klinik für Frauenheilkunde der Universität Lübeck) erklärte, dass die Anti-Aromatase-Wirkstoffe das seit über 30 Jahren bewährte Medikament Tamoxifen mehr und mehr verdrängen. Die neueren Substanzen seien bei der derzeitigen Datenlage mit deutlich kürzerer Nachbeobachtung besser wirksam mit andersartigem Nebenwirkungsspektrum. Eine häufige Komplikation in der Anti-Hormonbehandlung ist der Abbau von Knochendichte, der zur Entstehung von Osteoporose und damit zu Knochenbrüchen führt. Prof. Jürgen Geisler hat deshalb mit seiner Studiengruppe an der Universitätsklinik Bergen, Norwegen, die Auswirkungen des Anti-Aromatase-Wirkstoffes Exemestan auf die Knochen geprüft. Das Ergebnis: „Exemestan ist bislang der vielversprechendste Anti-Aromatase-Wirkstoff im Hinblick auf die Osteoporoseentwicklung. Exemestan erhöht nicht nur geringfügig den Knochenabbau (ein bekanntes Problem der anderen Aromatasehemmer), sondern sorgt gleichzeitig durch seine spezielle chemische Struktur für einen erhöhten Knochenaufbau!“, so Prof. Geisler in Hamburg. Exemestan kann bei frühem Brustkrebs also nicht nur das Risiko für einen Rückfall reduzieren, sondern auch die Lebensqualität der betroffenen Frauen erhalten.
Prof. Kaufmann von der Universitäts-Frauenklinik Frankfurt/Main wies darauf hin, dass Exemestan auch in der Behandlung des fortgeschrittenen Brustkrebs im Unterschied zum bisherigen Stan-dardmedikament Tamoxifen deutliche Vorteile im Hinblick auf Wirksamkeit und Verträglichkeit hat. Der Anti-Aromatase-Wirkstoff Exemestan gibt dank neuer und hoffnungsvoller Studienergebnisse immer mehr Frauen die Chance, einen Rückfall auf lange Sicht und vielleicht für immer zu verhindern.
Über Exemestan:
Der Wirkstoff Exemestan ist in Deutschland zugelassen zur Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs nach der Menopause und nach Versagen einer Anti-Östrogen-Therapie. Er gehört zur Gruppe der Anti-Aromatase-Wirkstoffe. Diese sind in der Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs (hier hat bereits ein Rückfall stattgefunden) so wirksam, dass derzeit in langjährigen Studien ihr Einsatz bei frühem Brustkrebs – also einem lokal begrenzten Krebs direkt nach Operation und Bestrahlung – untersucht wird.